siovo
17:30 till 18:20
08.06.2024
Sound als Safespace
Hier darf man sein, wer man will. Vor allem darf man weich sein. Seine Musik ist wie eine Umarmung. Fest und warm.
Siovo ist Katalysator fürs Schmerzhafte, auf Autopilot sprudeln Emotionen aus einem heraus. Siovo singt auf Electronic Pop von toxischen Beziehungen. Von dem, was man vermisst, was wehtut, was nie wieder sein darf. Aber auch davon, was man sich wünscht, und was man verdient. Was er tut, tut er mit Überzeugung. Die steckt in jeder seiner Songzeilen, in jedem Instrumental aus Synthesizer und kaputten Gitarren. Er schickt Liebesgeschichten aus einer anderen Galaxie, er ist, sagt er selbst, ein hoffnungsloser Romantiker. Musik ist sein Zuhause geworden.
Schon als Jugendlicher, auf der Suche nach Zugehörigkeit, verstand er das. Aufgewachsen in einer konservativen Gegend, einer Vorstadt von Stuttgart, stand er immer ein bisschen „daneben“, wie er sagt. Als kleines Kind noch frei im Geist und unbeeinflusst von den Erwartungen anderer, fiel er als queeres Kind auf, das die fragenden Blicke später spürte.
Aber das „Anderssein“ machte er nicht zur Tragödie. Bis heute schreibt er die Erzählung über sich einfach selbst, definiert den Status quo.
Siovos Stimme berührt einen durch Körperschichten hindurch, legt sich über die Dreamyness seiner Melodien. In seiner musikalischen Welt hat man plötzlich keine Angst mehr vor der Dunkelheit, weil sie schimmert wie ein Sternenhimmel.